iPhone 11 Pro – Erster Eindruck

Auspacken & Lieferumfang

Bestellt habe ich das iPhone 11 Pro in Space Grey mit 256 GB.

Nach dem Öffnen der Schachtel blickt man erstmals auf die Rückseite des Geräts, wodurch einem die drei Kameramodule direkt ins Auge fallen. Neben dem iPhone befindet sich noch ein Booklet mit einer Kurzanleitung, rechtlichen Informationen sowie den obligatorischen Apple-Stickern in der Packung. Neu ist bei den Pro-Modellen ein größeres 18 Watt-Netzteil mit USB-C-Anschluss, das passende USB-C- auf Lightning-Kabel liegt ebenfalls bei. Als letztes Zubehör-Teil gibt es die kabelgebunden EarPods mit Lightning-Anschluss, allerdings liegt der Lightning auf Klinke-Adapter nun nicht mehr bei.

Das iPhone 11 Pro wiegt exakt soviel wie man altes iPhone 7 Plus, ist allerdings deutlich kleiner wodurch mir das Gerät deutlich schwerer vorkam. Es wirkt auf jeden Fall sehr wertig, dazu trägt auch der Rahmen aus poliertem Edelstahl bei. Die Rückseite aus mattem Glas erinnert an die Oberfläche des Magic Trackpads. Leider ist das Material sehr glatt und ohne Hülle wird es nicht lange dauern, bis man unfreiwillig das stabilere Glas „testet“.

Daher habe ich direkt das bereits früher gelieferte Apple-Ledercase (schwarz) angelegt. Ich nutze die Apple-Ledercases seit dem iPhone 5S und war bisher immer sehr zufrieden damit, daher habe ich es auch direkt wieder bestellt. Bei Drittanbieter-Hüllen besteht bei den ersten Chargen oft das Risiko, eine nicht ganz passende Hülle zu erhalten. Apple hat auch bei diesem Modell wieder die Maße und auch die Position der physischen Knöpfe leicht verändert. Bei den Originalhüllen kann man sich auf die Passgenauigkeit verlassen.

Datenübertragung

Bei der Einrichtung gibt es nun mehr Möglichkeiten wie in der Vergangenheit:

iPhone Migration (ab iOS 12.4)

Während des Einrichtungsvorgangs besteht die Möglichkeit einfach das bisherige iPhone neben das neue Gerät zu legen und die Übertragung drahtlos direkt von iPhone zu iPhone durchzuführen. Dies kann sogar mittels Lightning-Kabel erfolgen, setzt allerdings den Apple Lightning auf USB 3 Kamera-Adapter voraus.

iCloud-Backup

Sollte ein aktuelles iCloud-Backup des Alt-Gerätes vorhanden sein, kann dieses zur Wiederherstellung auf dem neuen Gerät verwenden. Allerdings müssen beide Geräte dieselbe iOS-Version verwenden, also mindestens iOS 13.0. Man muss aber beachten, dass die Kennwörter im iCloud-Backup nicht enthalten sind und das eine schnelle Internetverbindung zu empfehlen ist.

iTunes Backup

Der älteste Weg der Migration, mittels iTunes-Backup, gibt es immer noch. Es wird ein PC oder Mac mit installiertem iTunes benötigt um das Backup zu erstellen und auch wieder einzuspielen. Auch hier müssen sich beide iPhones auf dem gleichen Softwarestand (mind. iOS 13.0) befinden. Beim Erstellen des Backups besteht in iTunes zudem die Möglichkeit ein verschlüsseltes Backup zu erstellen, wählt man diese Option werden auch die Kennwörter bei der Wiederherstellung übernommen.

Als neues Gerät einrichten

Hierbei sichert man die App-Inhalte und Daten manuell, sollten diese nicht bereits in der (i)Cloud liegen. Dieser Weg ist sicherlich nicht der schnellste oder einfachste, allerdings bietet sich die Möglichkeit zu prüfen welche Apps man wirklich noch benötigt und man findet dabei zudem heraus wo welche Daten liegen. Empfehlenswert ist hierbei, das alte Gerät noch eingerichtet und griffbereit zu haben um ggf. erforderliche Daten schnell nachschauen zu können.

Ich habe mich für die letzte Option entschieden, da ich gerne alle ein bis zwei Jahre frisch starte um keine Altlasten mitzuschleppen und ich so auch prüfen kann welche Apps ich wirklich brauche. Zudem nutze ich diese Gelegenheit um sicherzustellen, dass ich auch noch über alle Zugangsdaten verfüge.

Akku

Zum Akku kann ich noch nicht viel sagen, außer das er definitiv lange hält. Neue iPhones führen nach dem Einrichten noch einige Hintergrund-Aufgaben aus, daher kann der Akku-Verbrauch anfangs höher sein. Allerdings musste ich das iPhone in den vergangenen 4 Tagen nur 1,5 mal aufladen und ich habe es natürlich viel genutzt.

Display

Das OLED-Display ist sehr gut, aber der Unterschied zum X oder auch Xs ist nur in bestimmten Situationen (starke Sonneneinstrahlung, HDR-Content) zu erkennen. im Vergleich zum iPhone 7 Plus ist es dagegen ein Meilenstein, was Helligkeit, Kontrast und Farbe betrifft.

Kameras

Die drei verbauten Kameras decken einen großen Brennweitenbereich ab und erlauben gerade im Ultraweitwinkel-Bereich viele neue Möglichkeiten und Perspektiven. Man sollte allerdings die weitwinkel-typischen Verzerrungen bedenken. Zudem besteht die Gefahr, dass man in der nächsten Zeit mit Ultraweitwinkel-Fotos überflutet wird, da fast alle aktuellen Smartphones auf eine zusätzliche Kamera in diesem Brennweitenbereich setzen. Gespannt bin ich auch auf die neue Deep Fusion Technik, welche erst mit einem späteren Update freigeschaltet wird.

U1-Chip

Auch hier bin ich gespannt ob und was da noch im Laufe der Monate veröffentlicht wird. Aktuell wirkt der Chip recht nutzlos, da er lediglich eine minimale Verbesserung der AirDrop-Funktion ermöglicht. Es sieht ganz so aus, als wäre Apple mit weiteren Entwicklungen in diesem Bereich nicht soweit, wie sie gedacht haben. Möglich wären hier Tags zum Wiederfinden von Gegenständen oder Indoor-Navigationsfunktionen.

Sound-Features

Die neuen Features Dolby Atmos und Spartial Audio mögen eine Verbesserung bei der Tonausgabe bringen, aber wirklich räumlicher Sound können schon Soundbars kaum erzeugen, wie sollte es das iPhone mit wesentlich kleineren Lautsprechern dann schaffen. Der Sound ist für ein so kleines Gerät ziemlich gut, nicht mehr und nicht weniger.

Haptic Touch

3D Touch ist nun auf allen iPhones Geschichte, außer der Funktion des Cursor-Verschiebens bei Texteingaben (durch festes Drücken auf die Tastatur) habe ich die Funktion selten genutzt. Nun kann man diese Funktion nur noch durch langes Drücken auf die Leertaste auslösen, daran muss man sich gewöhnen. Allerdings ist ein festes Drücken immer schneller erledigt als ein langes Drücken. Aber wenigstens sind jetzt alle iOS/iPad OS Geräte mit derselben Technik ausgestattet. 3D Touch gibt es nun nur noch bei der Apple Watch.

Face ID

Face ID funktioniert schnell und zuverlässig, es ist gefühlt etwas schneller als damals bei meinem iPhone X. Leider funktioniert es quasi nie wenn man spiegelnde und/oder polarisierte Sonnenbrillen trägt. Bei mir funktioniert es dennoch zuverlässiger als Touch ID, welches ich ca. alle 6 Monate neu „anlernen“ musste.

Lohnt sich der Umstieg auf das iPhone 11 Pro?

Das kommt auf die eigenen Präferenzen und das aktuell verwendete Gerät an. Apple hat bei diesem Modell den Fokus auf die Akkulaufzeit und die Kameras gelegt. Wem diese Eigenschaften sehr wichtig sind, für den kann auch ein Upgrade vom letztjährigen Xs in Betracht kommen. Je älter das verwendete Gerät ist, desto mehr Features der Vorgänger kommen natürlich noch dazu. Allerdings sollte man als Alternative auch das normale iPhone 11 in Betracht ziehen, dieses hat auch viele der neuen Funktionen spendiert bekommen und ist ein ganzes Stück günstiger zu bekommen.

Ich habe das letzte Jahr das iPhone 7 Plus verwendet und für mich hat sich der Umstieg definitiv gelohnt, da ich die vielen Verbesserungen der letzten Generationen ebenfalls „mitgenommen“ habe (Face-ID, neue Gehäuseform, OLED, Wireless Charging, …). Vor dem 7 Plus hatte ich allerdings auch ein Jahr das iPhone X verwendet und im Vergleich hierzu sind die Veränderungen natürlich nicht so groß, können aber doch lohnenswert sein.