Vergleich 5K-Monitore mit 27-Zoll

Einleitung

Skalierung von macOS

Mit der Einführung von Retina-Displays ist Apple dazu übergegangen, in allen Geräten die Auflösung zu verdoppeln und die Inhalte der Benutzeroberfläche ebenfalls um den Faktor 2 zu vergrößern. Zu diesem Zeitpunkt waren beim Mac 27-Zoll-Monitore mit 2560 x 1440 Pixeln üblich. Dies entspricht einer Pixeldichte von 109 Pixeln pro Zoll (dpi/ppi). Das bedeutet, um eine Retina-Auflösung bei dieser Displaygröße zu erhalten, ist eine Auflösung von 5120 x 2880 Pixeln erforderlich. Dies entspricht einer Pixeldichte von 218 Pixeln pro Zoll. Dieser Skalierungsfaktor sorgt dafür, dass die Benutzeroberfläche gleich groß, durch die doppelte Auflösung allerdings sehr scharf dargestellt wird.

Leider ergibt sich aus diesem Umstand, dass bei den weitverbreiteten und deutlich günstigeren 4K-Monitoren (3840 x 2160 Pixel) mit einer Bildschirmdiagonale von 24- oder 27-Zoll das Bild in Retina-Auflösung wie auf einem Full-HD-Bildschirm (1920 x 1080 Pixel) dargestellt wird. Hierdurch werden Symbole und andere Elemente der Benutzeroberfläche ziemlich groß dargestellt und die nutzbare Fläche ist relativ klein. Bei der nativen Auflösung (3840 x 2160 Pixel) ist die Fläche zwar sehr groß, allerdings ist bei normaler Entfernung vom Monitor die Benutzeroberfläche nur noch sehr schwer erkennbar.

Um dieses Problem zu umgehen, kann man in den Systemeinstellungen „Zwischen-Auflösungen“ auswählen. Dies führt allerdings zu einer minimal schlechteren Bildqualität und viele Menschen bemängeln die daraus resultierende leichte Unschärfe. Insbesondere bei feinen Linien und bei der Arbeit mit Grafiken kann dieser Umstand allerdings deutlicher stören. Weiterhin kann unter bestimmten Konstellationen auch die Systemleistung negativ beeinflusst werden, da macOS bei diesen Zwischen-Auflösungen das Bild zunächst ebenfalls um den Faktor 2 der gewählten Auflösung hochskaliert und dann wieder reduziert an den Bildschirm überträgt.

Um die bestmögliche Bildqualität zu erhalten, ist die beste Wahl daher ein 27-Zoll-Bildschirm mit 5K-Auflösung. Leider gibt es aktuell nur entsprechende 3 Monitore auf dem Markt, diese stelle ich in diesem Artikel vor.

Bei größeren Bildschirmen setzt sich diese Logik fort. Um macOS optimal auf einem 32-Zoll-Bildschirm zu verwenden, wird eine Auflösung von 6K benötigt. Hier gibt es aktuell nur Apples Pro Display XDR, welches aufgrund des hohen Preises allerdings nur für Wenige infrage kommen wird.

Apple Studio Display

Nach einer längeren Pause hat Apple wieder angefangen, Monitore unter der eigenen Marke herauszubringen. Das Studio Display ist seit 2022 erhältlich und bietet mit 27 Zoll bei einer Auflösung von 5120 x 2880 Pixeln die idealen technischen Daten für die Nutzung unter macOS. Es handelt sich um ein normales IPS-LCD Display mit einer relativ hohen Helligkeit von bis zu 600 Nits, einem Kontrastverhältnis von 1200:1 und einer Bildwiederholrate von 60 Hertz.

Die Verarbeitung ist Apple-typisch auf einem hohen Niveau, entgegen der Konkurrenz setzt Apple statt auf Kunststoff hauptsächlich auf Aluminium und Glas. Weiterhin ist der Monitor in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Bei der Displayoberfläche hat man die Auswahl zwischen einer glänzenden Oberfläche mit einer Antireflex-Beschichtung und einer matten Oberfläche mit Nanotextur (Aufpreis: 250 €). Beim Standfuß hat man die Wahl zwischen einem neigbaren und einem neig- und höhenverstellbaren Standfuß (Aufpreis 460 €). Alternativ gibt es auch eine Variante ohne Standfuß, aber mit VESA-Halterung. Nachträglich lässt sich weder der Standfuß noch die VESA-Halterung tauschen. Auch das Stromkabel ist fest mit dem Gehäuse verbunden und kann nicht selbst ausgetauscht werden.

Zur weiteren Ausstattung zählen eine Webcam, 3 Mikrofone und ein 6-Speaker-Lautsprechersystem. Der Anschluss an den Mac erfolgt via Thunderbolt 3 Kabel. Der Monitor bietet darüber hinaus noch 3 USB-C-Anschlüsse mit 10 Gbit/s zum Anschluss von weiteren Geräten.

Der Monitor hat keinerlei Tasten, sämtliche Einstellungen können nur über den Mac erfolgen. Aufgrund dieser Einschränkungen ist dieser Monitor für Windows-PCs eher nicht geeignet.

Asus ProArt PA27JCV

Der neueste Monitor in dieser Klasse stammt von Asus. Dieser bietet ein IPS-Panel mit 60 Hertz Bildwiederholrate, eine Helligkeit von 400 Nits (bei HDR-Inhalten bis zu 500 Nits) und ein Kontrastverhältnis von 1500:1.

Das Gerät besteht vorwiegend aus Kunststoff und die Displayoberfläche ist matt. Der Monitor lässt sich in Neigung und Höhe verstellen, bietet alternativ aber auch eine VESA-Halterung. Zur Bildübertragung kann entweder der USB-C-, DisplayPort- oder der HDMI-Anschluss verwendet werden. Darüber hinaus bietet der ProArt 3 USB-A- und einen weiteren USB-C-Anschluss sowie einen 3,5 mm Klinkenanschluss zur Nutzung als USB-Hub an.

Der Monitor verfügt weiterhin über Sensoren zur Steuerung der Hintergrundbeleuchtung und einen Umgebungslichtsensor zur Sicherstellung einer originalgetreuen Farbdarstellung.

Samsung ViewFinity S9

Samsung bietet mit dem ViewFinity nun ebenfalls einen Monitor mit 27 Zoll Bildschirmdiagonale und einer Auflösung von 5K an. Das Gerät bietet für ein IPS-Panel eine hohe Helligkeit mit bis zu 600 Nits, eine Bildwiederholrate von 60 Hertz und ein Kontrastverhältnis von 1000:1. Besonders interessant ist die Möglichkeit den Monitor mittels Smartphone-App und Kamera kalibrieren zu können.

Das Gerät besteht überwiegend aus Kunststoff und die Bildschirmoberfläche ist matt, mit einer Antireflexionsbeschichtung. Der Monitor lässt sich in Neigung und Höhe verstellen, bietet alternativ aber auch eine VESA-Halterung. Es stehen diverse Schnittstellen zur Verfügung, neben Thunderbolt 4 und Mini-Display Port gibt es noch 3 weitere USB-C-Anschlüsse. Weiterhin werden auch Bluetooth und WLAN unterstützt. Der Monitor ist relativ flach und erfordert daher ein externes Netzteil. Die Webcam mit 4K-Auflösung ist abnehmbar und kann bei Bedarf auf der Rückseite am Monitor eingesteckt werden.

Vermarktet wird der Bildschirm als „Smartdisplay“, das Gerät hat ein eigenes Betriebssystem und kann daher auch ohne angeschlossenen Computer verwendet werden. Es werden einige Apps unterstützt, darunter Streamingdienste, Cloud-Gaming-Plattformen und andere. Enttäuschend ist die Qualität der eingebauten Lautsprecher besonders bei der Nutzung als eigenständiges Gerät, da es keine Möglichkeit gibt, externe Lautsprecher zu verwenden.

Der ViewFinity erfordert für viele Einstellungen die Nutzung der mitgelieferten Fernbedienung, was bei der Nutzung als Monitor etwas seltsam wirkt.

Vergleich

Apple Studio Display – Standardglas – neigungs­verstell­barer Standfuß ​​​​​
ASUS ProArt Display 5K PA27JCV Professional 27 Zoll Monitor (IPS, 5K (5120 x 2880), 99% DCI-P3, LuxPixel AGLR, Light Sync, Farbgenauigkeit ΔE < 2, Calman Verified, USB-C PD 96W, VESA DisplayHDR 500)
Samsung ViewFinity S90PC High Resolution Monitor with 4K Slim Fit Camera, 27 Inch, IPS Panel, 5120 x 2880 Pixels, 99% DCI-P3 Colour Space Coverage for Graphic Design, Refresh Rate 60Hz, 5ms, Pivot
Apple Studio Display
Asus ProArt PA27JCV
Samsung Viefinity S90PC
max. Helligkeit
600 Nits
400 / 500 Nits
600 Nits
Bildwiederholrate
60 Hz
60 Hz
60 Hz
Farbraum
100 % DCI-P3
99 % DCI-P3, 95 % Adobe RGB
99 % DCI-P3
Oberfläche
spiegelnd / matt (optional)
matt
matt
Verstellmöglichkeiten
Neigung / Höhe (optional)
Höhe, Winkel, Pivot
Höhe, Winkel, Pivot
Anschlüsse
1x Thunderbolt 3, 3x USB-C (10 Gbit/s)
1x HDMI, 1x Displayport, 2x USB-C (5 Gbit/s), 3x USB-A, 3,5 mm Klinke
1x Mini DisplayPort, 1x Thunderbolt 4, 3x USB-C
USB-Hub Funktion
Material
vorw. Aluminum
vorw. Kunststoff
vorw. Kunststoff
Ladeleistung über USB-C
96 Watt
96 Watt
90 Watt
Webcam
Lautsprecher
ja (6 Lautsprecher)
ja (2 Lautsprecher)
ja (2 Lautsprecher)
1.539,00 EUR
799,00 EUR
911,03 EUR
Apple Studio Display – Standardglas – neigungs­verstell­barer Standfuß ​​​​​
Apple Studio Display
max. Helligkeit
600 Nits
Bildwiederholrate
60 Hz
Farbraum
100 % DCI-P3
Oberfläche
spiegelnd / matt (optional)
Verstellmöglichkeiten
Neigung / Höhe (optional)
Anschlüsse
1x Thunderbolt 3, 3x USB-C (10 Gbit/s)
USB-Hub Funktion
Material
vorw. Aluminum
Ladeleistung über USB-C
96 Watt
Webcam
Lautsprecher
ja (6 Lautsprecher)
1.539,00 EUR
ASUS ProArt Display 5K PA27JCV Professional 27 Zoll Monitor (IPS, 5K (5120 x 2880), 99% DCI-P3, LuxPixel AGLR, Light Sync, Farbgenauigkeit ΔE < 2, Calman Verified, USB-C PD 96W, VESA DisplayHDR 500)
Asus ProArt PA27JCV
max. Helligkeit
400 / 500 Nits
Bildwiederholrate
60 Hz
Farbraum
99 % DCI-P3, 95 % Adobe RGB
Oberfläche
matt
Verstellmöglichkeiten
Höhe, Winkel, Pivot
Anschlüsse
1x HDMI, 1x Displayport, 2x USB-C (5 Gbit/s), 3x USB-A, 3,5 mm Klinke
USB-Hub Funktion
Material
vorw. Kunststoff
Ladeleistung über USB-C
96 Watt
Webcam
Lautsprecher
ja (2 Lautsprecher)
799,00 EUR
Samsung ViewFinity S90PC High Resolution Monitor with 4K Slim Fit Camera, 27 Inch, IPS Panel, 5120 x 2880 Pixels, 99% DCI-P3 Colour Space Coverage for Graphic Design, Refresh Rate 60Hz, 5ms, Pivot
Samsung Viefinity S90PC
max. Helligkeit
600 Nits
Bildwiederholrate
60 Hz
Farbraum
99 % DCI-P3
Oberfläche
matt
Verstellmöglichkeiten
Höhe, Winkel, Pivot
Anschlüsse
1x Mini DisplayPort, 1x Thunderbolt 4, 3x USB-C
USB-Hub Funktion
Material
vorw. Kunststoff
Ladeleistung über USB-C
90 Watt
Webcam
Lautsprecher
ja (2 Lautsprecher)
911,03 EUR

Fazit

Das beste Paket aus Kompatibilität sowie Bild- und Verarbeitungsqualität bietet das Apple Studio Display, allerdings zu einem sehr hohen Preis. Die beiden Konkurrenten sind zwar deutlich günstiger, man muss aber schon einige Abstriche machen. Dies bezieht sich vor allem auf die Verarbeitung und die Kompatibilität, das Studio Display ist nicht nur deutlich schneller betriebsbereit (Einschaltzeit/Erkennung eines angeschlossenen Computers), sondern unterstützt auch ohne zusätzliche Software die macOS-Tastatursteuerung und vor allem ist das Bild genauso kalibriert, wie die Displays in den MacBooks, sodass Bilder nahezu identisch auf allen Apple Monitoren aussehen.

Wer mit einer der günstigen Alternativen liebäugelt, bekommt aber ebenfalls gute Bildschirme zu einem deutlich günstigeren Preis. Die Verarbeitung bei Asus und Samsung ist ebenfalls ordentlich, allerdings sollte man darauf verzichten, die eingebauten Lautsprecher zu verwenden, diese sind bei beiden Modellen leider ziemlich schlecht.

Letzte Aktualisierung am 22.01.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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