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Apple hat auf der WWDC einige neue Sicherheits- und Datenschutzkunktionen vorgestellt. In den letzten Tagen sind zu diesen weitere Details veröffentlicht worden. Daher habe ich hier die wichtigsten Features noch einmal etwas detaillierter vorgestellt.
Sign in with Apple
Apps können zukünftig ein Apple-eigenes Login-Verfahren in Ihre Apps integrieren. Wenn eine App bereits den Login über Drittanbieter wie Facebook oder Google anbietet, muss auch Sign in with Apple ab Herbst unterstützt werden. Dabei erfolgt die Anmeldung bei einem Dienst über die AppleID, wahlweiße wird als E-Mail-Adresse aber nicht die richtige Adresse, sondern eine generierte App-spezifische Adresse generiert. Dies erlaubt den Nutzern diese E-Mail-Adresse im Nachhinein einfach zu löschen. Zum Beispiel wenn man den Dienst nicht mehr nutzen will oder weil man darüber SPAM-Mails erhält. Die App-Anbieter erhalten bei der Nutzung von Sign in with Apple nur die nötigsten Informationen.
WLAN- & Bluetooth Tracking
Um App-Anbietern die Erstellung von Bewegungsprofilen zu erschweren, verhindert Apple zukünftig die Abfrage von vorhanden WiFi-AccessPoints und Bluetooth Beacons.
GPS-Tracking
Der Zugriff auf die GPS-Koordinaten durch Apps wird sich noch genauer festlegen lassen. Es wird möglich sein, einer App nur die einmalige Freigabe zu erteilen. Wenn man Apps den Zugriff auf den Standort im Hintergrund erlaubt, kann man zukünftig den Trackingverlauf der App einsehen.
HomeKit Secure Video
Apple bietet mit dieser Funktion eine Lösung für Überwachungskameras an. Alleinstellungsmerkmal ist, dass die Personenerkennung zuhause, auf einem HomePod, iPad oder AppleTV stattfindet und danach ein verschlüsselter Upload der Aufzeichnung in die eigene iCloud erfolgt. So kann weder Apple noch der Kamera-Hersteller auf die Videos zugreifen. Das Preismodell wirkt zunächst etwas seltsam, da die gesicherten Videos nicht gegen den Speicherplatz gerechnet werden. Nach aktuellen Informationen setzt diese Funktion einen iCloud Speicherplan der beiden höchsten Stufen voraus. Allerdings sind die Preise durchaus konkurrenzfähig zu den Speicherlösungen der Kamerahersteller selbst und der iCloud-Speicher ist zudem flexibler einsetzbar. Die Speicherdauer für hochgeladene Aufzeichnungen beträgt 10 Tage. Im 200 GB-Plan wird eine Kamera unterstützt, im 2 TB-Plan bis zu fünf. Die Kamerahersteller müssen diese Funktion natürlich unterstützen, Apple nennt aktuell Logitech, Netatmo und Eufy als Partner.
HomeKit for Routers
Apple bietet zukünftig in Zusammenarbeit mit Router-Herstellern eine Firewall-Lösung für Smart-Home-Geräte an. Sollte ein Gerät von Schadsoftware befallen sein, wird dieses im lokalen Netz isoliert und kann so andere Geräte nicht infizieren. Als Partner werden zunächst hauptsächlich amerikanische Router-Hersteller genannt: Linksys, Eero, and Charter Spectrum.
Find My
Apple erlaubt mit macOS Catalina auch die Ortung von Macs die nicht mit einem Netzwerk verbunden sind. Apple löst dies auf sehr datenschutzfreundliche und sichere Art. Die Geräte senden in regelmäßigen Abständen Bluetooth-Pings mit einer verschlüsselten ID aus, welche von anderen, mit dem Internet verbunden, Apple-Geräten weitergereicht werden. Dabei geben die weiterleitenden Geräte den eigenen Standort weiter. Aufgrund der verschlüsselten Pings kann nur der Besitzer feststellen, dass es sich um sein Gerät handelt. Es ist also denkbar, dass ein Mac-Dieb sich durch sein eigenes iPhone überführt.
Activation Lock for Mac
Macs mit dem T2-Sicherheits-Chip können unter dem kommenden macOS Catalina den, vom iPhone bekannten, Activation Lock auch auf dem Mac aktivieren. Dabei wird die Hardware an die AppleID gekoppelt, eine Neuinstallation ist nur unter Kenntnis dieser AppleID samt Kennwort möglich.